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Karosse Trabant von wegen Pappe
Der
Besonderheit seiner Karosserie hat der Trabant einiger seiner Bezeichnungen zu
verdanken. Dabei haben "Pappe" oder "Plastikbomber" an sich
nichts mit dem Material der Trabant-Außenhaut zu tun. Wie bei jedem anderen
Auto auch, besteht das Karosseriegerippe aus Stahlblech. Dieses Gerippe ist
verantwortlich für die Stabilität. Wohl einzigartig ist jedoch die Beplankung aus
Duroplast, die das sonst übliche Tiefziehblech ersetzt.
Dieses Material ensteht aus dem Mangel an ausreichend Stahlblech Anfang der fünfziger Jahre in aus Zwickau. Die DDR hat Reparationszahlungen zu leisten, die Sowjetarmee demontiert viele Produktionsanlagen; so bleibt kein Geld für teuren Import.
Das zu entwickelnde Material sollte folgende Eigenschaften aufweisen:
National aber auch international gibt es zu dieser Zeit einige Patente zu der Entwicklung von Duroplast. 1953 ist es dann soweit, in Zwickau können erstmals ganze Karosserien mit dem neuem Material beplankt werden. Diese Erfindung wird international viel beachtet, denn auch andere Autofirmen rechnen damit, daß sie einen Ersatzstoff für Stahl benötigen könnten. HerstellungDie Herstellung von Duroplast geschieht folgendermaßen: Als erstes werden fünf Schichten Baumwollfasern in einer Krempelmaschine zu einem Vlies verarbeitet. Diese werden anschließend jeweils mit Phenolharzteilchen bestreut. In der nächsten Station positioniert die Legeanlage die Schichten übereinander. Das Rohmaterial (bestehend aus 46% Baumwollfasern, 52% Phenolharz und 2% Trennmitteln) wird nun durch eine Druckwalze geführt und vorgeschnitten. Die Teile werden im nächsten Arbeitsgang bei einer Temperatur von 240 Grad Celsius und 400 Tonnen Druck formgepreßt. Erst hier verbindet sich das Phenolharz mit den Baumwollfasern zum eigentlichen Duroplast. Dieser Arbeitsgang ist der zeitintensivste: vom Aufheizen der Presse bis zu deren Abkühlung nach dem Pressen vergehen zehn Minuten. Genau hier liegt auch der Schwachpunkt der Verwendung von Duroplast als Karosseriewerkstoff: Die langen Preßzeiten machen eine Produktion von maximal 80.000 Karosserien pro Jahr rentabel. Bei größeren Stückzahlen ist eine Stahlkarosserie günstiger in der Herstellung. Bereits 1969 hatte das Automobilwerk Zwickau die Grenze erreicht, in den letzten Jahren wurden sogar 150.000 Karosserien hergestellt. |
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